Die Wärmepumpe - Das Heizsystem der Zukunft?

Der Heizungsmarkt befindet sich im Wandel. Fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Öl haben auf lange Sicht gesehen ausgedient. Klimaschutz ist eins der wichtigsten Themen unserer Zeit – auch im Bezug auf das Heizen. Aus diesem Grund machen fossile Energieträger Platz für erneuerbare Energien, wie zum Beispiel den Wärmepumpen. Wärmepumpen Heizungen werden mit Strom betrieben und nutzen Energie aus der Umwelt. Die Energie für die Wärmeproduktion gewinnt die Wärmepumpe entweder aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Schon heute gehört die Wärmepumpe bei Neubauten zu den beliebtesten Heizungen. Und das aus guten Grund - Sie ist effizient, umweltschonend und zukunftssicher. In unserem Ratgeber erhalten Sie nützliche Informationen, die Sie vor dem Kauf einer Wärmepumpe berücksichtigen sollten.

Wann welche Wärmepumpe?

Grundsätzlich haben Sie bei Wärmepumpen die Wahl zwischen unterschiedlichen Varianten, denn Wärmepumpen werden mit verschiedenen natürlichen „Brennstoffen“ betrieben. Mit Luft (Luft/Wasser-Wärmepumpe), Erdwärme (Sole/Wasser-Wärmepumpe) und mit Grundwasser (Wasser/Wasser-Wärmepumpe). Welche dieser Wärmepumpen am besten zu Ihnen passt, ist zum Großteil davon abhängig, wie die Gegebenheiten bei Ihnen vor Ort aussehen. Den einfachsten Einstieg bietet die Luft/Wasser-Wärmepumpe. Diese nutzt die Umgebungsluft als Energiequelle und ist relativ schnell installiert. Alles was Sie für die Luft/Wasser-Wärmepumpe benötigen, ist ein geeigneter Aufstellort. Die Anschaffung einer Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpe ist hingegen aufwendiger. Eine Sole/Wasser-Wärmepumpe bezieht die Energie aus dem Erdreich. Das entweder über eine Erdsonde oder Erdkollektoren. Für diese Variante der Wärmepumpe müssen die geologischen Voraussetzungen Ihres Grundstücks passen. Die Installation einer Erdsonde ist genehmigungspflichtig und mit aufwendigen, tiefen Bohrarbeiten (bis 100 m) verbunden. Erdkollektoren werden unter der Frostgrenze (1 bis 1,5 m) im Erdreich verlegt. Der Nachteil, Sie benötigen ungefähr das doppelte Ihrer Wohnfläche als Kollektorfläche. Die Installation einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe erfordert den Bau von zwei Brunnen, da diese Art das Grundwasser als Wärmequelle nutzt. Die Bohrung der zwei Brunnen müssen behördlich genehmigt werden. Sollten Sie in einem Wasserschutzgebiet wohnen, dann kommt sowohl der Einbau einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe als auch der einer Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden für Sie nicht infrage. Sollte das allerdings nicht der Fall sein, dann zahlt sich die aufwendigere Installation dieser Wärmepumpen auch aus. Dank der konstanteren Wärmequelle sind sie effizienter als eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.

Wärmepumpe im Neubau? - Der ideale Einsatzort

Heutzutage werden Wärmepumpen in jedem dritten Neubau installiert. Die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) werden immer strenger und die Anforderungen an ein modernes Heizsystem immer höher. Mit einer Wärmepumpe setzen Sie auf ein zukunftssicheres Heizsystem mit vielen Vorzügen, dass alle Anforderungen ohne Probleme erfüllt. Neubauten werden immer Luftdichter und die Wärmedämmung immer besser. Diese Gegebenheiten sind ideal für den Einsatz einer Wärmepumpe und lässt die Wärmepumpe ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn umso niedriger die zu überbrückende Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heizung ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Aus diesen Gründen sind Altbauten auch nur bedingt für das Heizen mit einer Wärmepumpe geeignet. Oftmals sind erst energetische Sanierungsmaßnahmen notwendig, bevor effizient geheizt werden kann.

Welche Wärmepumpe für den Neubau?

Durch den hohen energetischen Standard in Neubauten, eignet sich im Grunde jede Art der Wärmepumpe für einen effizienten Betrieb. Für einen monovalenten Betrieb (ohne zusätzliche Heizung) wird sich bei entsprechendem Grundstück gerne für eine Erdwärmepumpe oder eine Grundwasserwärmepumpe entschieden. Auch Luftwärmepumpen senken den Energieverbrauch spürbar, benötigen bei kalten Winternächten, aber in vielen Fällen zusätzliche Unterstützung durch einen zweiten Wärmeerzeuger.

Wichtige Vorteile auf einen Blick:

  • unerschöpfliche, umweltfreundliche Energiequelle
  • geringe Betriebskosten durch spezielle kostengünstige Stromtarife
  • geringer CO2 Ausstoß, zukunftssichere Investition
  • geringer Warungsaufwand, hohe Betriebssicherheit und langlebig
  • Wärmepumpen können im Sommer zum Kühlen genutzt werden

Stromverbrauch einer Wärmepumpe:

Wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist, lässt sich nicht pauschalisieren. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass Luft/Wasser-Wärmepumpen durch die unterschiedlichen Temperaturen während des Jahres einen höheren Stromverbrauch haben, als die Wasser/Wasser- und Sole/Wasser-Wärmepumpen. Um die Kosten einer Wärmepumpe zu berechnen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden: Die Art der Wärmepumpe, die Sie nutzen möchten. Wie wird die Wärmepumpe eingesetzt? (Heizen, Warmwasser oder beides) Die zu beheizende Wohnfläche, Personen im Haushalt und die Dichte/Dämmung des Gebäudes spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um den benötigten Wärmebedarf und somit auch Strombedarf zu ermitteln.

Tipp: Achten Sie auf Wärmepumpen mit Smart-Grid Label.

Wärmepumpen mit dem Smart Grid Ready-Label sind mit einer modernen Regelungstechnik ausgestattet, die es ermöglicht, die Wärmepumpe in ein intelligentes Stromnetz einzubinden. Diese Wärmepumpen nutzen Strom der aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wurde. Ihr Vorteil: Sie nutzen regenerativen Strom zu günstigen Preisen, steigern die Ökobilanz Ihrer Wärmepumpe und unterstützen somit die Reduzierung der CO2 Emissionen. Als hervorragendes Beispiel für eine Smart Grid Ready-Wärmepumpe eignet sich die Vaillant Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM Split VWL 55/5 AS.

Formel für die Berechnung des Stromverbrauchs:

Um den Stromverbrauch zu berechnen brauchen Sie die Heizleistung und die JAZ (Jahresarbeitszahl) der Wärmepumpe, sowie Ihre jährlichen Heizstunden. Daraus resultiert dann folgende Formel:

Stromkosten berechnen

Heizleistung/Jahresarbeitszahl (JAZ) x Heizstunden = Stromverbrauch/Jahr

Die Stromkosten können Sie dann folgendermaßen ausrechnen:

Heizleistung / Jahresarbeitszahl x Heizstunden x Stromtarif (Wärmepumpentarif) = Stromkosten der Wärmepumpe/Jahr

Autor: Timo | aktualisiert am: 19.05.22