Wärmepumpenstromtarif 2025: So sparen Sie bis zu 700 € Heizkosten im Jahr

Stromkosten bei Wärmepumpen – der unterschätzte Hebel

Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen gelten als effiziente und zukunftssichere Heizsysteme. Doch viele Hausbesitzer zahlen unnötig hohe Stromkosten, weil sie keinen passenden Wärmepumpenstromtarif nutzen. Dabei liegt das Sparpotenzial oft bei mehreren Hundert Euro jährlich – bei identischer Heizleistung.

Kernaussage: Ein spezieller Wärmepumpentarif ist in vielen Fällen bis zu 30 % günstiger als der reguläre Haushaltsstrom – bei einem Jahresverbrauch von 4.000–6.000 kWh entspricht das einer Ersparnis von 300 – 700 €.

Was ist ein Wärmepumpenstromtarif?

Ein Wärmepumpenstromtarif ist ein speziell vergünstigter Stromtarif, der ausschließlich für den Betrieb einer elektrischen Wärmepumpe gilt. Er wird von vielen Stromanbietern angeboten und unterliegt besonderen technischen Bedingungen.

Wesentliche Merkmale:

  • Günstiger kWh-Preis (ca. 15–30 % unter Haushaltsstrom)
  • Separater Stromzähler erforderlich
  • Steuerbare Last: Der Netzbetreiber darf die Pumpe kurzzeitig abschalten

Diese Tarifstruktur ermöglicht es Energieversorgern, die Netzlast zu steuern und gleichzeitig vergünstigte Preise anzubieten.

Tipp: Falls Sie sich noch über den Stromverbrauch einer Wärmepumpe informieren möchten, finden Sie in unserem Ratgeber praxisnahe Rechenbeispiele.

Haushaltsstrom vs. Wärmepumpentarif – ein Vergleich

Tarifart Preis 2025 (ø) Stromkosten bei 4.000 kWh
Haushaltsstrom 39,7 ct/kWh 1.588 €
Wärmepumpentarif 25–28 ct/kWh 1.000–1.120 €
Ersparnis pro Jahr bis zu 588 €

Weitere Details zu den Kosten einer Wärmepumpe finden Sie in unserem Ratgeber.

Voraussetzungen für einen Wärmepumpenstromtarif

Nicht jeder kann automatisch von einem Wärmepumpentarif profitieren. Es gelten bestimmte technische Voraussetzungen, die häufig vor Vertragsabschluss erfüllt sein müssen:

1. Separater Stromzähler

Der Stromverbrauch der Wärmepumpe muss unabhängig vom Haushaltsstrom erfasst werden.

2. Steuerbarkeit durch den Netzbetreiber

Über einen Rundsteuerempfänger oder ein Smart Meter kann der Netzbetreiber die Wärmepumpe temporär abschalten – meist in Spitzenlastzeiten.

3. Passender Stromvertrag

Nicht jeder Energieversorger bietet Wärmepumpentarife an. Ein Tarifvergleich ist daher unerlässlich.

Rechenbeispiele: So viel können Sie sparen

Hier drei konkrete Praxisbeispiele nach Verbrauch:

Beispiel 1: Neubau mit guter Dämmung (4.000 kWh)

  • Haushaltsstrom: 1.480 €
  • Wärmepumpentarif: 1.080 €
  • Ersparnis: 400 € pro Jahr

Beispiel 2: Altbau (nach Sanierung, 6.000 kWh)

  • Haushaltsstrom: 2.220 €
  • Wärmepumpentarif: 1.680 €
  • Ersparnis: 540 € pro Jahr

Beispiel 3: Unsanierter Altbau (8.000 kWh)

  • Haushaltsstrom: 2.960 €
  • Wärmepumpentarif: 2.240 €
  • Ersparnis: 720 € pro Jahr

Mehr dazu, wie Wärmepumpen im Altbau funktionieren, lesen Sie in unserem Spezialratgeber.

Tarifmodelle im Überblick

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpentarifen:

Tag-Nacht-Stromtarife

Günstiger Nachtstrom ermöglicht gezielte Steuerung der Heizzeiten.

Variable Tarife (Spotmarkt)

Die Preise richten sich nach dem Strombörsenpreis – ideal für smarte Steuerung.

Ökostromtarife

Setzen auf 100 % erneuerbare Energiequellen – für CO₂-neutrales Heizen.

Worauf Sie beim Tarifwechsel achten sollten

Bevor Sie den Tarif wechseln, prüfen Sie:

  • Ist ein separater Stromzähler vorhanden?
  • Verlangt der Anbieter eine Grundgebühr für den Zweitzähler?
  • Gibt es Sperrzeiten und wenn ja, wann?
  • Ist der Tarif mit Ökostrom kombinierbar?
  • Gibt es Preisgarantien oder flexible Laufzeiten?

Kombination mit Photovoltaik: Das Sparpotenzial vervielfachen

Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage (PV) bietet das höchste Einsparpotenzial:

  • Eigenverbrauch senkt Netzbezug
  • Solarstromkosten liegen bei 8–12 ct/kWh
  • Mit Speicher lässt sich auch nachts PV-Strom nutzen
  • Bis zu 50 % Heizkosten-Ersparnis sind unter Idealbedingungen möglich

Mehr zur Kombination von Wärmepumpen und Photovoltaik.

Fazit: Wärmepumpentarife zahlen sich aus

„Ein passender Wärmepumpenstromtarif ist kein Detail – er ist ein wirtschaftlicher Schlüssel zur Energieeinsparung. In vielen Haushalten lassen sich so mehrere Hundert Euro Heizkosten pro Jahr einsparen – ohne Komfortverlust oder Technikumbau. Wichtig ist: Der Tarif muss zur Anlage, zum Verbrauch und zu den baulichen Gegebenheiten passen. Genau hier setzen wir in der Beratung an. Wer zusätzlich eine Photovoltaikanlage nutzt, kann seine Energiekosten oft halbieren – und wird unabhängiger vom Strommarkt. Mein Rat: frühzeitig informieren, individuell planen und nicht beim Tarif auf den Standard vertrauen.“

Marko Gürtler, Heizungsbaumeister bei UNIDOMO, Experte für regenerative Heizsysteme und seit über 20 Jahren in der SHK-Branche aktiv


FAQ – Häufige Fragen zum Wärmepumpenstromtarif

Ja, in den meisten Fällen ist ein separater Zähler Pflicht. Nur so kann der vergünstigte Tarif korrekt abgerechnet werden.

Nein, der vergünstigte Tarif gilt ausschließlich für den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Für Haushaltsgeräte wird weiterhin der normale Stromtarif abgerechnet.

Viele regionale Stadtwerke sowie große Energieversorger wie E.ON, EnBW oder Vattenfall haben spezielle Wärmepumpentarife im Angebot. Ein Vergleich lohnt sich.

Ja, selbst bei 3.000–4.000 kWh Jahresverbrauch können Einsparungen von mehreren Hundert Euro entstehen.

Die Preise liegen im Durchschnitt (Stand 2025) bei 25–30 Cent/kWh für Wärmepumpentarife. Zum Vergleich: Haushaltsstrom kostet meist 35–40 Cent/kWh.

Das hängt vom Verbrauch ab. Bei einem typischen Einfamilienhaus (4.000–5.000 kWh/Jahr) liegen die monatlichen Stromkosten mit Wärmepumpentarif bei 90–120 €. Mit Haushaltsstrom wären es etwa 30–40 % mehr.

Der Bedarf hängt von Dämmung, Hausgröße und Pumpentyp ab. Im Schnitt verbraucht eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus 4.000–6.000 kWh Strom pro Jahr nur für die Wärmepumpe.

In manchen Haushalten gibt es einen Hauptzähler für den gesamten Strom und zusätzlich einen getrennten Zähler nur für die Wärmepumpe. So können Haushaltsstrom und Heizstrom getrennt abgerechnet werden – eine Voraussetzung für den vergünstigten Wärmepumpentarif.

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Marko Guertler Experte Waermepumpe Hybridheizung Festbrennstoffkessel

Über unseren Experten

Marko Gürtler Heizungsbaumeister & Wärmepumpenexperte bei UNIDOMO

Seit 2006 ist Marko Gürtler Teil des UNIDOMO-Teams und berät als Experte für regenerative Heizlösungen Bauherren, Eigentümer und Sanierer zu Wärmepumpen, Hybridanlagen und Festbrennstoffsystemen. Seine Erfahrung aus über 20 Jahren SHK-Praxis fließt in jeden Ratgeber und jede Empfehlung ein – mit Fokus auf ehrliche Beratung, individuelle Planung und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen für jedes Zuhause.

Letzte Aktualisierung: August 2025