Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe – lohnt sich der Wechsel 2025?
Viele Eigentümerinnen und Eigentümer fragen sich: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzusteigen? Die Antwort lautet: Ja, in vielen Fällen ist der Umstieg sinnvoll – technisch, gesetzlich und finanziell.
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wann der Wechsel funktioniert, welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, wie Sie Fördermittel nutzen können und worauf Sie achten müssen, damit sich die Investition lohnt.
Warum sollten Sie Ihre Gasheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten?
Seit 2024 fordert das Gebäudeenergiegesetz (GEG), dass neue Heizungen mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Eine Wärmepumpe erfüllt diese Anforderung zuverlässig – und das nicht nur im Neubau, sondern auch im Bestand.
Ihre Vorteile bei der Umrüstung:
- Niedrigere Heizkosten durch hohe Effizienz
- Bis zu 70 % staatliche Förderung über das KfW-Programm 458
- Deutlich geringerer CO₂-Ausstoß
- Kaum Wartungskosten und kein Schornsteinfeger mehr
- Unabhängigkeit von Öl und Gas
- Zukunftssichere, gesetzeskonforme Lösung
Ist Ihr Haus für eine Wärmepumpe geeignet?
Ja – viele Einfamilienhäuser lassen sich problemlos umrüsten, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Sie können das grob selbst einschätzen.
Eignungscheck in 4 Punkten:
1. Wie hoch ist Ihre Vorlauftemperatur? Ideal sind 35–50 °C. Je niedriger, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Erfahren Sie, wie wichtig die richtige Vorlauftemperatur für den Wärmepumpenbetrieb ist.
2. Haben Sie Platz für eine Außeneinheit? Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt einen gut belüfteten Außenbereich. TA-Lärm-Grenzwerte sollten eingehalten werden.
3. Ist Ihre Heizungs-Hydraulik optimiert? Ungleichmäßig warme Räume oder hohe Rücklauftemperaturen deuten auf einen fehlenden hydraulischen Abgleich hin.
4. Ist ein geeigneter Stromanschluss vorhanden? Ein Elektriker prüft Anlaufstrom, Absicherung und ob ein Smart Meter erforderlich ist.
Tipp: Wenn Sie bei diesen Punkten überwiegend „Ja“ sagen können, ist Ihr Haus gut vorbereitet. In anderen Fällen helfen bauliche Anpassungen – wie größere Heizkörper – oft weiter.
Was ist besser: Hybridheizung oder reine Wärmepumpe?
Eine reine Wärmepumpe ist meist die bessere Wahl.
Eine Hybridlösung kombiniert Wärmepumpe und Gasheizung. Sie wird jedoch nur teilweise gefördert. Der Klimageschwindigkeitsbonus (20 %) entfällt, wenn die Gasheizung weiterbetrieben wird. Außerdem steigen Platzbedarf und Komplexität.
Empfehlung: Rüsten Sie möglichst vollständig auf eine Wärmepumpe um. Bei Bedarf können einzelne Räume mit größeren Heizflächen nachgerüstet werden.
Sie interessieren sich für den Kauf einer neuen Hybridlösung?
Für alle, die nicht gleich „alles riskieren“ wollen
Viele Eigentümer sind verunsichert: Ist eine Wärmepumpe heute eine sichere Investition? Strompreise steigen, Förderprogramme wechseln, und der komplette Austausch gegen eine Wärmepumpe wirkt oft teuer und aufwändig. In solchen Situationen verliert man schnell den Mut und bleibt lieber bei der alten Anlage, solange sie (noch) funktioniert.
Die gute Nachricht: Sie müssen nicht alles auf einmal aufgeben. Sie können sicher starten und später umbauen. Moderne Hybrid- oder All-in-One-Geräte wie die Bosch Compress Hybrid 5800iG 30 P 23 bieten genau diese Perspektive. Dieses Gerät kann in drei Betriebsmodi betrieben werden, je nach Ihrem Bedarf und Ihren Möglichkeiten:
Option 1 – Gas: schneller 1:1-Austausch
- Das Gerät kann direkt an vorhandene Gas-Brennwertanschlüsse angeschlossen werden – ohne Umbauten an der restlichen Heizanlage.
- Es ist sofort betriebsbereit, ideal insbesondere in einem Havariefall.
- Und: es bleibt „All-in-One“ — Sie behalten die Möglichkeit, später problemlos auf Hybrid oder Wärmepumpe umzurüsten, ohne die gesamte Anlage neu bauen zu müssen.
Option 2 – Hybrid*: Gas behalten, Wärmepumpe ergänzen
- Sie fügen eine Luft-Wasser-Wärmepumpen-Außeneinheit zur bereits integrierten Hybrideinheit hinzu.
- Der Umbau dauert oft nur einen Tag, weitere Änderungen im internen Heizsystem sind in der Regel nicht nötig.
- In dieser Betriebsart steigen Effizienz und Komfort, Emissionen sinken und das System bleibt GEG-konform.
Option 3 – Wärmepumpe: 100 % elektrisch heizen
- Sie rüsten mit einem Elektromodul / Zubehör um und binden die Wärmepumpen-Außeneinheit direkt an die vorgesehenen Anschlüsse des Geräts.
- So wird aus dem Hybrgerät eine vollständig elektrische Heizung — ohne kompletten Austausch der Anlage.
- Die Steuerung bleibt über das zentrale Interface (UI 800) einheitlich – egal ob Gas-, Hybrid- oder Wärmepumpenbetrieb.
- Hybridbetrieb mit zusätzlicher Luft-Wasser-Wärmepumpe ** Vollelektrischer Betrieb durch ergänzendes Elektromodul/Zubehör und Anbindung einer WP-Außeneinheit
So bleiben Sie flexibel gegenüber schwankenden Strompreisen, gesetzlichen Vorgaben oder Förderbedingungen – ohne das Risiko eines teuren Komplettumbaus von heute auf morgen.
Buderus Logamax plus GBH172i
Ein vergleichbares System ist der Buderus Logamax plus GBH172i. Dieses Gerät beginnt als Gas-Brennwertgerät und ist modular erweiterbar: Sie können später eine Wärmepumpenkomponente anschließen und sogar auf einen reinen elektrisch betriebenen Betrieb umstellen.
Vorteile:
- Kein sofortiger Komplettumbau nötig
- Flexibilität, sich Schritt für Schritt an neue Anforderungen anzupassen
- Vorbereitung auf künftige Vorgaben (z. B. Wasserstoffnutzung, strengere Emissionsvorgaben)
Diese beiden Hybridsysteme bieten Ihnen maximale Flexibilität bei minimalem Risiko: Sie starten sofort mit bewährter Gasheizung, können später eine Wärmepumpe ergänzen und bei Bedarf ganz auf elektrischen Betrieb umstellen und müssen nicht gleich eine teure Komplettsanierung riskieren.
Wie läuft die Umrüstung auf eine Wärmepumpe ab?
Der Ablauf folgt einem klaren Schema:
- Beratung & Heizlastberechnung: Grundlage für die richtige Auslegung
- Fördermittel beantragen: Vor Vertragsabschluss (z. B. KfW 458)
- Heizflächen prüfen und ggf. vergrößern
- Elektrik anpassen und Netz anmelden
- Gerät wählen (Monoblock oder Split)
- Fachgerechte Installation durch Meisterbetrieb
- Inbetriebnahme & Dokumentation
Wie hoch sind die Kosten für die Umrüstung?
Die Kosten variieren je nach System und Aufwand. Hier eine realistische Übersicht:
Wärmepumpentyp | Gerätepreis | Installation | Rückbau Gasheizung | Zusatzkosten* | Gesamt ohne Förderung |
---|---|---|---|---|---|
Luft/Wasser-Wärmepumpe | 9.000–20.000 € | 2.000–4.000 € | 1.500–2.500 € | 500–2.000 € | 13.000–28.500 € |
Sole/Wasser-Wärmepumpe | 12.000–20.000 € | 5.000–12.000 € | 1.500–2.500 € | 1.000–3.000 € | 19.500–37.500 € |
Wasser/Wasser-Wärmepumpe | 15.000–22.000 € | 6.000–10.000 € | 1.500–2.500 € | 1.000–3.000 € | 23.500–37.000 € |
*Zusatzkosten: Hydraulischer Abgleich, Heizkörpertausch, Genehmigungen
Mit Förderung zahlen viele Kunden nur noch rund 6.000–12.000 Euro.
Die Förderhöhe richtet sich nach Art der Heizung, Haushalts-Einkommen und weiteren Boni (siehe nächster Abschnitt).
Betriebskosten: Was Sie mit einer Wärmepumpe im Alltag sparen können
Ein entscheidender Vorteil der Wärmepumpe gegenüber der klassischen Gasheizung zeigt sich im laufenden Betrieb: die deutlich geringeren Energiekosten. Während Gaspreise in den vergangenen Jahren stark schwankten und mit steigenden CO₂-Abgaben weiter unter Druck geraten, arbeiten Wärmepumpen besonders effizient – vor allem dann, wenn sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer gut geplanten Anlage liegt bei 3 bis 4 oder sogar darüber. Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden bis zu 4 kWh nutzbare Wärme erzeugt. Selbst bei gestiegenen Strompreisen rechnet sich dieser hohe Wirkungsgrad über die Jahre deutlich.
Im Vergleich zu einer Gasheizung lassen sich die jährlichen Heizkosten um bis zu 30 bis 50 % senken, abhängig vom Gebäudezustand, der Heizlast und dem Stromtarif (z. B. Wärmepumpentarif). Wer zusätzlich Ökostrom oder eine eigene PV-Anlage nutzt, kann die laufenden Kosten weiter reduzieren – bis hin zum nahezu klimaneutralen Heizen.
Nicht zuletzt bietet der elektrische Betrieb den Vorteil, dass keine Wartungskosten für Brenner, Abgaswege oder Schornsteinfeger anfallen. Auch das trägt zur Entlastung bei.
Rechenbeispiel: Betriebskosten Wärmepumpe vs. Gasheizung
Um die Unterschiede greifbar zu machen, vergleichen wir zwei typische Einfamilienhäuser mit einem jährlichen Heizwärmebedarf von rund 15.000 kWh:
Gebäudezustand | Heizsystem | Wirkungsgrad / JAZ | Energiepreis¹ | Jährliche Kosten |
---|---|---|---|---|
Altbau | Gasheizung | 85 % | 11 Cent / kWh Gas | ca. 1.940 € |
Wärmepumpe (Luft) | 3,0 | 30 Cent / kWh Strom | ca. 1.500 € | |
Neubau | Gasheizung | 90 % | 11 Cent / kWh Gas | ca. 1.830 € |
Wärmepumpe (Luft) | 4,0 | 30 Cent / kWh Strom | ca. 1.130 € |
¹ Durchschnittspreise 2025, inklusive Grundpreis-Anteil. Bei Öko- oder Wärmepumpentarifen kann der Strom günstiger sein.
Was heißt das konkret für Sie als Eigentümer?
- Im Altbau lassen sich rund 400–500 € jährlich an reinen Heizkosten einsparen
- Im gut gedämmten Neubau ist die Ersparnis mit bis zu 700 € jährlich sogar noch höher
- Zusätzlich sparen Sie Wartungskosten, da Wärmepumpen keine regelmäßige Brennerwartung oder Schornsteinfegerkosten verursachen (ca. 100–200 € jährlich)
- Auf 20 Jahre gerechnet ergibt sich ein Einsparpotenzial von 8.000 bis 15.000 € – abhängig von Tarifwahl, Gebäudeeffizienz und Förderzuschuss
Durch die Kombination aus hoher Effizienz, stabileren Strompreisen und reduzierter Wartung rechnet sich die Investition oft schon nach wenigen Jahren – besonders dann, wenn Sie zusätzlich von staatlicher Förderung profitieren.
Welche Förderung gibt es 2025 für Wärmepumpen?
Das KfW-Programm 458 ist die zentrale Förderung für private Hausbesitzer.
Mögliche Zuschüsse:
- 30 % Grundförderung für den Einbau einer effizienten Wärmepumpe
- +20 % Klimageschwindigkeitsbonus, wenn Sie Ihre alte fossile Heizung ersetzen
- +30 % Einkommensbonus, wenn Ihr zu versteuerndes Haushaltseinkommen unter 40.000 € liegt
- +5 % Effizienzbonus, z. B. bei natürlichem Kältemittel
Maximale Förderung: 21.000 € pro Einfamilienhaus
Wichtig: Die Förderung muss vor Vertragsabschluss beantragt werden. Weitere Infos finden Sie in unserem Ratgeber: Wärmepumpe Förderung 2025
Welche Fehler sollten Sie vermeiden?
Viele Umrüstungen scheitern nicht an der Technik, sondern an der Planung. Diese Fehler kosten am Ende Geld und Effizienz:
- Dimensionierung auf Warmwasserbedarf statt Heizlast
- Kein hydraulischer Abgleich
- Förderantrag zu spät gestellt
- Schallgrenzen bei Außeneinheiten ignoriert - Ratgeber: Wärmepumpe Lautstärke: So bleibt Ihre Heizung flüsterleise
- Keine Beratung durch erfahrene Fachleute
Warum UNIDOMO der richtige Partner für Sie ist
Bei UNIDOMO erhalten Sie nicht nur Technik, sondern persönliche Begleitung:
- Große Auswahl an Wärmepumpen führender Hersteller
- Kostenlose Fachberatung durch Heizungsbaumeister
- Individuelle Angebotserstellung – perfekt auf Ihr Gebäude zugeschnitten
- Kostenloser Versand innerhalb Deutschlands
- Langjährige Erfahrung mit regenerativer Heiztechnik
Ihr Ansprechpartner: Marko Gürtler, Heizungsbaumeister und Experte für Wärmepumpen seit 2006
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel
Eine Wärmepumpe ist die passende Antwort auf steigende Energiekosten, gesetzliche Anforderungen und den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit. Mit den aktuellen Förderungen ist der Umstieg einfacher und günstiger denn je. Für einen wirtschaftlichen und effizienten Betrieb ist die korrekte Dimensionierung bzw. Leistung der Wärmepumpe absolut entscheidend. Was es dabei zu beachten gilt, lesen Sie hier. Wärmepumpe dimensionieren – einfach erklärt in 5 Schritten
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Je nach System 13.000 bis 37.000 Euro vor Förderung. Nach Zuschüssen oft nur 6.000 bis 12.000 Euro Eigenanteil.
Bis zu 70 Prozent Zuschuss über KfW 458 möglich, inkl. Boni für Geschwindigkeit, Einkommen und Effizienz.
Ja, wenn Vorlauftemperaturen und Heizflächen angepasst werden. Auch ältere Gebäude sind geeignet.
Unbedingt vor Vertragsabschluss. Nur dann ist eine Auszahlung möglich.
Luft/Wasser ist am häufigsten. Sole- oder Wasser/Wasser-Systeme sind effizienter, aber aufwendiger und genehmigungspflichtig.
Über unseren Experten
Marko Gürtler ist Heizungsbaumeister und seit 2006 Teil des UNIDOMO-Teams. Als Experte für regenerative Energien berät er Bauherren, Sanierer und Eigentümer rund um moderne Heizlösungen wie Wärmepumpen, Hybridanlagen und Festbrennstoffsysteme.
Seine Erfahrung aus über 20 Jahren SHK-Praxis und hunderten Projekten fließt in jeden Ratgeber, jede Empfehlung und jede Beratung mit ein. Besonders wichtig ist ihm: individuelle Planung, ehrliche Kommunikation und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen für jedes Zuhause.
Letzte Aktualisierung: August 2025