Wärmepumpe Stromverbrauch – So viel kostet der Betrieb wirklich

Stromverbrauch einer Wärmepumpe – Was Sie wirklich wissen müssen

Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie der Energiewende. Doch mit der Entscheidung für eine Wärmepumpe stellt sich schnell eine zentrale Frage: Wie hoch ist eigentlich der Stromverbrauch – und was kostet mich das im Jahr?

Die Antwort ist komplexer als oft angenommen, denn der Verbrauch hängt von zahlreichen Faktoren ab: vom gewählten Systemtyp über die Dämmung bis hin zum Stromtarif. In diesem Beitrag erhalten Sie klare Zahlen, verständliche Rechenbeispiele und praxisnahe Tipps, um den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe realistisch einzuschätzen – und langfristig zu senken.

Inhalt:


Das Wichtigste in Kürze

  • Einflussfaktoren auf den Stromverbrauch: Wärmepumpentyp, Gebäudedämmung, Vorlauftemperatur und Nutzerverhalten bestimmen den Energiebedarf.
  • Kosten und Einsparpotenzial: Wärmepumpenstrom ist oft günstiger als Haushaltsstrom; Photovoltaik und ein hydraulischer Abgleich können die Betriebskosten senken.
  • Vergleich mit fossilen Heizungen: Wärmepumpen verursachen geringere Heizkosten und keinen CO₂-Ausstoß, sind langfristig wirtschaftlicher als Gas- oder Ölheizungen.
Bild: tanerardali | Unsplash

Welche Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Nicht jede Wärmepumpe arbeitet gleich effizient. Besonders ausschlaggebend ist die Art der Wärmepumpe:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe beziehen ihre Energie aus der Außenluft. Sie sind besonders im Winter weniger effizient, da die Temperaturdifferenz zur gewünschten Heiztemperatur hoch ist.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe) nutzen Erdwärme und arbeiten konstanter, da die Bodentemperatur im Jahresverlauf kaum schwankt.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzen Grundwasser als Energiequelle und gelten als besonders stromsparend, sind jedoch genehmigungspflichtig.

Weitere relevante Faktoren:

  • Gebäudedämmung: Je besser gedämmt, desto weniger Heizenergie wird benötigt.
  • Vorlauftemperatur: Niedrige Temperaturen (z. B. bei Fußbodenheizungen) verbessern die Effizienz deutlich.
  • Region und Klima: In kälteren Gegenden steigt der Strombedarf.
  • Nutzerverhalten: Dauerhaft geöffnete Fenster oder hohe Raumtemperaturen erhöhen den Verbrauch.
Viessmann Wärmepumpe Vitocal

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe durchschnittlich?

Die folgende Tabelle bietet grobe Richtwerte für den Stromverbrauch einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche:

Wärmepumpentyp Verbrauch (kWh/m²/Jahr) Jährlicher Verbrauch (kWh)
Luft-Wasser 30 – 50 4.500 – 7.500
Sole-Wasser 25 – 40 3.750 – 6.000
Wasser-Wasser 20 – 35 3.000 – 5.250

Beispielrechnung: Eine 7 kW Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ (Jahresarbeitszahl) von 3,5 und 2.000 Heizstunden pro Jahr hat einen jährlichen Verbrauch von:

7 kW / 3,5 x 2.000 = 4.000 kWh

Was kostet der Betrieb einer Wärmepumpe?

Die Stromkosten hängen stark vom Tarif ab. Haushaltsstrom kostet aktuell etwa 35 bis 40 ct/kWh, während spezielle Wärmepumpentarife meist bei 25 bis 30 ct/kWh liegen.

Beispiel: 4.000 kWh x 0,28 € = 1.120 € Stromkosten im Jahr

Mit einem Wärmepumpentarif lassen sich jährlich mehrere hundert Euro sparen. Wichtig: Ein separater Stromzähler ist dafür oft Voraussetzung.

Kostenvergleich: Wärmepumpe vs. Gas- und Ölheizung

Heizsystem Kosten pro Jahr (ca.) CO₂-Ausstoß pro Jahr
Wärmepumpe (Strom: 30 ct/kWh, JAZ 4) 3.750 kWh x 0,30 € = 1.125 € ca. 0 kg (bei Ökostrom)
Gasheizung (14 ct/kWh) 15.000 kWh x 0,14 € = 2.100 € ca. 3.000 kg
Ölheizung (12 ct/kWh) 15.000 kWh x 0,12 € = 1.800 € ca. 4.000 kg

Stromverbrauch Wärmepumpe berechnen

Formel für die Stromkosten

Mit dieser Formel können Sie Ihren Verbrauch abschätzen: Heizwärmebedarf (kWh) ÷ JAZ = Stromverbrauch Wärmepumpe (kWh)

Beispiel: Heizbedarf 15.000 kWh, JAZ 4 → 15.000 ÷ 4 = 3.750 kWh pro Jahr

So reduzieren Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe

Effizienzsteigerung ist nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt relevant. Diese Maßnahmen lohnen sich:

  • Hydraulischer Abgleich: Optimiert die Verteilung der Heizwärme im Haus. Einsparpotenzial: bis zu 10 %.
  • Niedrige Vorlauftemperaturen nutzen: Ideal in Verbindung mit Flächenheizungen.
  • PV-Anlage zur Eigenstromversorgung: Senkt die Stromkosten erheblich.
  • Smart-Grid-ready Systeme: Nutzen günstige Stromzeiten automatisch aus.

Praxisbeispiel: Wärmepumpe im Alltag

Ein Neubau (150 m², gute Dämmung) mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht eine JAZ von 4. Bei einem Verbrauch von 4.200 kWh und einem Tarif von 28 ct/kWh entstehen jährliche Kosten von 1.176 €. Durch eine PV-Anlage lassen sich diese Kosten um bis zu 50 % reduzieren.

Stromverbrauch stets im Blick behalten

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  • Umfassender Beratung: Unser Experte steht Ihnen zur Seite, um die passende Wärmepumpe für Ihre Bedürfnisse zu finden.

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Marko Guertler Experte Waermepumpe Hybridheizung Festbrennstoffkessel

Expertenmeinung: Das sagt der Heizungsbaumeister

„Viele unterschätzen den Einfluss von Gebäudedämmung und Heizflächenauslegung auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Wer von Anfang an sauber plant und z. B. einen hydraulischen Abgleich durchführt, kann langfristig viel Geld sparen.“

Marko Gürtler, Heizungsbaumeister & Experte für Wärmepumpensysteme


Häufige Fragen (FAQ)

Je nach Außentemperatur: 20 bis 40 kWh bei Luft-Wasser-Wärmepumpen.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen, da sie mit konstant temperiertem Grundwasser arbeiten.

Ab 3,5 gilt als effizient, ab 4 sehr gut. Voraussetzung für Förderungen.

Ja, deutlich. Besonders in Kombination mit einem Stromspeicher.

Ja, viele Anbieter bieten vergünstigte Wärmepumpentarife an. Voraussetzung: separater Stromzähler.

Ohne Fußbodenheizung muss die Wärmepumpe meist mit höheren Vorlauftemperaturen (50–70 °C) arbeiten, was den Stromverbrauch steigen lässt. Dadurch sinkt die Effizienz (JAZ).

Durchschnittlicher Verbrauch: 35–60 kWh/m² pro Jahr

Beispiel: Ein 150 m²-Haus ohne Fußbodenheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe verbraucht etwa 5.250–9.000 kWh pro Jahr – je nach Dämmung, Pumpentyp und Nutzerverhalten.

Der jährliche Verbrauch lässt sich näherungsweise berechnen mit:

Verbrauch = Heizleistung ÷ JAZ x Heizstunden

Beispiel mit JAZ 3,5 und 2.000 Heizstunden:

10 kW ÷ 3,5 x 2.000 = 5.714 kWh/Jahr

Reale Werte liegen zwischen 5.500–7.000 kWh jährlich, abhängig vom Gebäudetyp und Klima.

Ein Pool mit 40 m³ benötigt rund 10.000–15.000 kWh Heizenergie pro Saison, abhängig von Nutzungsdauer, Zieltemperatur, Abdeckung und Außentemperatur.

Mit einer effizienten Pool-Wärmepumpe (COP ca. 4) ergibt sich:

12.000 kWh Heizenergie ÷ 4 = ca. 3.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr

Werte zwischen 2.500–4.000 kWh pro Saison sind realistisch für Deutschland.

Die Viessmann Vitocal 200-A (Luft-Wasser-Wärmepumpe) hat je nach Auslegung eine Heizleistung von 6 bis 13 kW und erreicht im optimalen Betrieb JAZ-Werte zwischen 3,5 und 4,2.

Für ein typisches Einfamilienhaus (Heizbedarf: 15.000 kWh/Jahr) ergibt sich:

15.000 ÷ 4 = ca. 3.750–4.200 kWh Stromverbrauch/Jahr

Viessmann selbst nennt Verbrauchswerte in diesem Bereich, abhängig von Gebäude und Nutzung.

Die Buderus WLW196i (Split-Luft-Wasser-Wärmepumpe) ist in Leistungsgrößen von 4 bis 14 kW verfügbar. Der typische JAZ-Wert liegt zwischen 3,7 und 4,1, je nach Gebäude und Heizsystem.

Beispielrechnung (Heizwärmebedarf: 14.000 kWh, JAZ: 3,8):

14.000 ÷ 3,8 = ca. 3.680 kWh Stromverbrauch/Jahr

In der Praxis bewegt sich der Stromverbrauch zwischen 3.500 und 5.500 kWh jährlich, je nach Ausführung und Gebäudeklasse.

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Über unseren Experten

Marko Gürtler kennt die Herausforderungen moderner Heiztechnik aus erster Hand. Seit über zwei Jahrzehnten steht er als Heizungsbaumeister an der Seite von Bauherren, Sanierern und Eigentümern – und das seit 2006 bei UNIDOMO.

Sein Anspruch: keine Pauschallösungen, sondern individuelle Beratung, die zu Haus, Budget und Zukunftsplänen passt. Ob Wärmepumpe, Hybrid- oder Festbrennstoffsystem – bei ihm trifft Erfahrung auf Ehrlichkeit und Engagement.

Autor: Timo Paulsen | aktualisiert am: 30.06.2025