Wärmepumpe Wirkungsgrad: So effizient kann Ihre Heizung sein
Warum ist der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe so wichtig?
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ist der Schlüssel zur Beurteilung ihrer Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Er zeigt, wie viel Heizwärme eine Wärmepumpe aus einer bestimmten Menge Strom erzeugen kann. Eine höhere Effizienz bedeutet geringere Stromkosten und eine bessere Umweltbilanz.
In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die relevanten Kennzahlen wie JAZ, COP, SCOP und ETAs, welche Faktoren die Effizienz beeinflussen und wie Sie Ihre Wärmepumpe auf Bestleistung trimmen.
Inhalt:
- Kennzahlen: Was verbirgt sich hinter JAZ, COP, SCOP und ETAs?
- ETAs & Effizienzklassen
- Fördervoraussetzungen: Mindest-ETAs je nach Wärmepumpentyp
- Welche Faktoren beeinflussen die Effizienz?
- So verbessern Sie den Wirkungsgrad Ihrer Wärmepumpe
- Wärmepumpen in der Praxis: Wie effizient sind sie wirklich?
- Sie haben Fragen zu Wärmepumpen – Wir beraten Sie persönlich
Das Wichtigste in Kürze
- Effizienzkennzahlen: Der Wirkungsgrad wird durch JAZ, COP, SCOP und ETAs bewertet – höhere Werte bedeuten bessere Leistung.
- Einflussfaktoren: Wärmequelle, Vorlauftemperatur, Gebäudedämmung und Heizsystem bestimmen die Effizienz.
- Optimierung: Smarte Steuerung, Fußbodenheizung, Dämmung und regelmäßige Wartung senken den Energieverbrauch.
Die wichtigsten Kennzahlen für den Wärmepumpen-Wirkungsgrad
Jahresarbeitszahl (JAZ)
Die JAZ beschreibt das Verhältnis von erzeugter Heizwärme zu eingesetztem Strom über ein gesamtes Jahr. Eine JAZ von 4 bedeutet: 1 kWh Strom liefert 4 kWh Heizwärme. Sie ist entscheidend für die reale Betriebseffizienz.
Beispiel für Mindestanforderungen (staatliche Förderung):
- Luft/Wasser: JAZ ≥ 3,0
- Sole/Wasser: JAZ ≥ 3,5
- Wasser/Wasser: JAZ ≥ 3,8
Coefficient of Performance (COP)
Der COP misst das gleiche Verhältnis wie die JAZ, jedoch unter Laborbedingungen (z. B. A2W35). Er eignet sich zum Vergleich von Wärmepumpen, aber nicht für reale Betriebskosten.
Seasonal COP (SCOP)
Der SCOP berücksichtigt klimatische Schwankungen über die Heizperiode hinweg und liefert praxisnähere Werte. Er bildet die Grundlage für EU-Label und ETAs.
ETAs (jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz)
Dieser Wert (in %) zeigt, wie effizient die Wärmepumpe im saisonalen Heizbetrieb arbeitet. Er fließt in die Energieeffizienzklasse (A+++ bis D) ein.
Typische ETAs-Werte:
- Luft/Wasser: 120–140 %
- Sole/Wasser: 140–160 %
- Wasser/Wasser: 150–170 %
ETAs & Effizienzlabel richtig lesen
Das EU-Energielabel basiert auf dem ETAs-Wert. Eine ETAs von ≥ 150 % entspricht der Klasse A+++, während veraltete Systeme mit < 90 % in Klasse C oder schlechter fallen.
Beispiel:
- A+++ = ≥ 175 % (häufig bei Sole/Wasser-WP)
- A++ = ≥ 150 % (Luft/Wasser bei 35 °C VL)
- A+ = ≥ 125 % (Luft/Wasser bei 55 °C VL)
Welche Faktoren beeinflussen die Effizienz Ihrer Wärmepumpe?
1. Wärmequelle & Pumpentyp
- Luft/Wasser: günstig, aber niedrigere Effizienz im Winter
- Sole/Wasser: konstanter Betrieb, sehr effizient
- Wasser/Wasser: effizienteste Option, aber genehmigungspflichtig
2. Vorlauftemperatur
Für nähere Informationen schauen Sie sich gerne unseren Ratgeber "Wärmepumpe Vorlauftemperatur: Der Schlüssel zur effizienten Heizung" an.
Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe:
- 35 °C: optimal (Fußbodenheizung)
- 45-50 °C: moderat (moderne Heizkörper)
- ≥ 55 °C: weniger effizient (Altbau)
3. Gebäudedämmung
Gute Dämmung senkt den Heizbedarf und erlaubt niedrigere Vorlauftemperaturen, was die Effizienz steigert.
4. Dimensionierung & Installation
- Überdimensionierte Anlagen führen zu ineffizientem Taktbetrieb
- Fachgerechte Installation inkl. hydraulischem Abgleich ist entscheidend
5. Regelung & Steuerung
Smarte Thermostate und Wetterprognosen senken die Vorlauftemperatur bedarfsgerecht und steigern die Effizienz.
Maximale Effizienz: So verbessern Sie den Wirkungsgrad Ihrer Wärmepumpe
- Heizkurve anpassen: reduziert unnötige Stromspitzen
- Flächenheizung nutzen: niedrigere Vorlauftemperaturen möglich
- Gebäude nachdämmen: senkt Heizbedarf dauerhaft
- Wartung durch Fachbetrieb: erhält Effizienz und Lebensdauer
- PV-Anlage integrieren: optimiert Eigenverbrauch
Praxisbeispiele für reale Wirkungsgrade
Szenario | Pumpentyp | JAZ | Stromverbrauch (kWh) | Heizbedarf (kWh) |
---|---|---|---|---|
Neubau, 150 m², Erdsonde | Sole/Wasser | 4,5 | 2.500 | 11.250 |
Neubau, 140 m², Fußboden | Luft/Wasser | 3,8 | 2.800 | 10.640 |
Altbausanierung | Luft/Wasser | 3,3 | 3.600 | 11.880 |
Maximale Effizienz mit der richtigen Wärmepumpe – Wir beraten Sie persönlich!
Ihr Ansprechpartner: Marko Gürtler
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ist der Schlüssel zu niedrigen Heizkosten und einer nachhaltigen Energieversorgung. Doch die Effizienz hängt von vielen Faktoren ab: Gebäudeart, Dämmstandard, Vorlauftemperatur und die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe. Eine schlecht gewählte oder falsch eingestellte Anlage kann viel Potenzial verschenken!
Welche Wärmepumpe bringt für Ihr Zuhause den besten Wirkungsgrad? Wir helfen Ihnen, die effizienteste und kostensparendste Lösung zu finden – individuell abgestimmt auf Ihre Anforderungen.
Über unseren Experten
Marko Gürtler ist Heizungsbaumeister und seit 2006 Teil des UNIDOMO-Teams. Als ausgewiesener Fachmann für regenerative Heizsysteme unterstützt er Bauherren, Eigentümer und Sanierer bei der Auswahl effizienter Lösungen – von der Wärmepumpe über Hybridanlagen bis hin zu Festbrennstoffkesseln.
Seine über 20-jährige Erfahrung im SHK-Bereich spiegelt sich in jeder Empfehlung wider. Besonders am Herzen liegt ihm eine praxisnahe, ehrliche Beratung – mit maßgeschneiderten Konzepten, die technisch durchdacht und wirtschaftlich sinnvoll sind.
Autor: Timo Paulsen | aktualisiert am: 01.07.2025