Schlank mit Extra-Power: Flachheizkörper Typ 21 richtig auswählen
Sie überlegen, ob ein Flachheizkörper Typ 21 zu Ihrem Raum passt? In diesem kurzen Leitfaden erfahren Sie, was Typ 21 bedeutet, wie Sie die richtige Größe wählen und wann Typ 22 die bessere Wahl ist – in fünf einfachen Schritten plus Checkliste.
Kurz erklärt: Was bedeutet „Typ 21“?
Typ 21 = zwei Heizplatten + ein Konvektor. Er ist etwas tiefer als Typ 11, liefert dafür spürbar mehr Leistung pro Fläche – ideal, wenn wenig Tiefe verfügbar ist, Sie aber mehr Watt brauchen.
„Typ 21 ist mein Lieblings‑Kompromiss, wenn Typ 11 zu schwach und Typ 22 zu tief wirkt.“
Vorteile & Nachteile von Flachheizkörpern Typ 21
Vorteile
- Mehr Leistung pro Fläche: Zwei Platten + ein Konvektor liefern deutlich mehr Watt als Typ 11.
- Moderate Bautiefe (~70–80 mm): bleibt relativ schlank und passt oft noch unter Fensterbänke.
- Gute Balance aus Optik und Wärme: weniger wuchtig als Typ 22, kräftiger als Typ 11.
- Viele Varianten: breite Auswahl an Höhen/Längen, häufig auch als Ventilheizkörper mit Mittenanschluss 50 mm.
- Preis-Leistung stimmig: oft günstiger als Typ 22/33, wenn die benötigte Leistung erreicht wird.
Nachteile
- Tiefer als Typ 11: in sehr schmalen Nischen kann die Bautiefe stören.
- Begrenzte Reserven bei sehr niedrigen Vorlauftemperaturen: bei 55/45 °C reicht die Leistung nicht immer aus.
- Reinigung etwas aufwändiger: Lamellen zwischen den Platten sammeln Staub.
- Je nach Modell nicht drehbar: Anschlussseite (links/rechts oder 50 mm mittig) vor dem Kauf festlegen.
- Mehr Breite/Höhe nötig als bei Typ 22: für dieselbe Leistung braucht Typ 21 oft größere Abmessungen.
Tipp: Reicht die Wattzahl mit Typ 21 innerhalb Ihrer verfügbaren Maße nicht aus – oder planen Sie sehr niedrige Systemtemperaturen –, prüfen Sie Typ 22 (mehr Leistung bei etwas größerer Tiefe).
In 5 Schritten zum passenden Typ 21 Flachheizkörper
Schritt 1: Raum einschätzen – Ihr schneller W/m²‑Check
Nutzen Sie Richtwerte als Startpunkt und multiplizieren Sie mit der Raumfläche.
Beispiel (schnell gerechnet): Raum 12 m² (saniert) × 80 W/m² = 960 W. Bei 70/55/20 °C wählen Sie in der Typ-21-Tabelle die nächste Größe mit ≥ 1.000 W (kleine Reserve). Bei 55/45/20 °C brauchen Sie ca. +30–40 % Fläche/Leistung → Zielwert 1.250–1.350 W. Passt die Breite nicht, nehmen Sie die nächste Länge/Höhe oder prüfen Sie Typ 22. In Nischen/unter Fensterbänken zusätzlich +10–15 % Reserve einplanen.
Mini‑Formel: Benötigte Watt ≈ m² × Richtwert (W/m²)
Schritt 2: Systemtemperaturen klären
Die Leistungsangaben in Datenblättern beziehen sich meist auf 75/65/20 °C (Normbedingung, oft „ΔT 50“ genannt). Bei niedrigeren Systemtemperaturen gibt derselbe Heizkörper weniger Wärme ab. Als Faustwerte können Sie rechnen:
- 70/55/20 °C ≈ 80 % der Nennleistung
- 55/45/20 °C ≈ 50 % der Nennleistung
Beispiel: Ein Heizkörper ist mit 1.200 W bei 75/65/20 °C angegeben.
- Bei 70/55/20 °C liefert er ca. 1.200 W × 0,8 ≈ 960–980 W.
- Bei 55/45/20 °C kommen nur etwa 1.200 W × 0,5 ≈ 600–620 W heraus. Folge: Reicht die Leistung nicht, wählen Sie mehr Fläche (höhere/ längere Baugröße) oder steigen auf Typ 22 um. Wenn der Hersteller Tabellen für verschiedene Temperaturen bietet, nehmen Sie immer diese – sie sind genauer als Faustwerte.
Schritt 3: Hersteller-Tabelle lesen – reicht die Wattzahl?
So gehen Sie vor – mit Beispiel statt Links:
- Notieren Sie Ihren Zielwert aus Schritt 1/2 (z. B. 1.050 W bei 70/55/20 °C).
- Öffnen Sie die Leistungstabelle für Typ 21, wählen Sie erst die Höhe, dann die Länge, und schauen Sie in die Spalte Ihrer Systemtemperatur.
- Wählen Sie die nächstgrößere Leistung über Ihrem Zielwert. Planen Sie eine kleine Reserve (≈ 10–15 %) ein.
Beispiel (fiktive, aber realistische Werte bei 70/55/20 °C):
- Typ 21, H = 600 mm:
- L = 800 mm → 820 W
- L = 1.000 mm → 1.020 W
- L = 1.200 mm → 1.210 W
- Typ 21, H = 900 mm:
- L = 600 mm → 870 W
- L = 800 mm → 1.150 W
- L = 1.000 mm → 1.420 W
Auswahl im Beispiel: Ihr Ziel sind 1.050 W. 600 × 1.000 liefert 1.020 W → knapp zu wenig. 600 × 1.200 liefert 1.210 W → passt, inklusive Reserve. Alternativ: 900 × 800 mit 1.150 W, falls weniger Wandbreite, aber mehr Höhe verfügbar ist.
Praxis-Regeln:
- Immer die Spalte Ihrer Systemtemperatur verwenden (z. B. 70/55/20 oder 55/45/20).
- Reserve einplanen: +10–15 % oder den nächstgrößeren Heizkörper wählen.
- Maße prüfen: Reicht die Länge nicht, nehmen Sie eine größere Höhe (gleicher Typ). Passt weder noch, prüfen Sie Typ 22 (mehr Leistung bei etwas größerer Tiefe).
- Einbauumgebung beachten: Nische/Fensterbank? Dann zusätzlich etwas Reserve kalkulieren.
Schritt 4: Passt der Heizkörper wirklich hin?
Einbau zählt: Tabellenwerte gelten für freie Vorwandmontage. In Nischen, mit tiefer Fensterbank oder sehr engen Abständen sinkt die reale Wärmeabgabe. Planen Sie hier Reserve ein oder wählen Sie den nächsthöheren Typ.
- Bautiefe vs. Einbaumaß: Prüfen Sie im Datenblatt nicht nur die Bautiefe (z. B. Typ 21 ~70–80 mm), sondern auch das Einbaumaß Wand→Front (Konsole + Luft können zusätzlich ~10–20 mm ausmachen).
- Abstand zum Boden: etwa 100–120 mm einplanen (Konvektion, Reinigung).
- Abstand nach oben: unter Fensterbänken ca. 80–100 mm Luft lassen.
- Seitliche Freiräume: Platz für Ventil/Thermostatkopf und Entlüfter vorsehen (ca. 30–50 mm je Seite).
- Anschlusslage: Passt die Rohrführung zur Ausführung (seitlich / unten / Mittenanschluss 50 mm)?
Beispiel (Nische): Ihre Nische ist 120 mm tief. Das Datenblatt nennt für den gewünschten Typ 21 ein Einbaumaß von 90 mm (inkl. Konsole). Bleiben 30 mm Luft zur Vorderkante → passt. Liegt die Fensterbank direkt darüber, sorgen Sie zusätzlich für ≥ 80 mm Abstand nach oben. Wird es enger, wählen Sie entweder eine kürzere, höhere Größe (gleicher Typ) oder steigen auf Typ 22 um, um die nötige Leistung trotz geringerer Breite zu erreichen.
Schritt 5: Regelung & Abgleich einplanen
Leise & effizient: Ziel ist einfache Bedienung, keine Strömungsgeräusche und gleichmäßig warme Räume. So bekommen Sie das schnell in den Griff – ohne Fachchinesisch.
Schnellablauf (in dieser Reihenfolge):
- Füllen & entlüften: Anlage auf Druck bringen, alle Heizkörper einmal entlüften.
- Thermostate ganz öffnen (Stufe 5). Jetzt heizt die Anlage „frei“.
- Pumpe einstellen: Moderne Pumpen auf proportionalen Druck stellen. Hat Ihre Pumpe nur Stufen: mit Stufe 1 starten, später nur erhöhen, wenn Räume nicht warm werden.
- Voreinstellung an den Ventilen: Nahe am Wärmeerzeuger etwas weiter zu (kleinere Zahl), entfernte/kleinere Räume etwas weiter auf (größere Zahl). Das bremst „Vorfahrt“ der kurzen Kreise aus.
- Feinjustage nach Gefühl: Wird ein Raum zu langsam warm → ¼-Umdrehung weiter öffnen. Wird ein Raum zu schnell/heiß → ¼-Umdrehung schließen. Nach 1–2 Stunden prüfen, ggf. wiederholen.
- Thermostate normal nutzen: Danach stellen Sie Ihre Wunschtemperatur ein (z. B. 3 ≈ 20 °C).
Beispiel (3 Räume, Typ 21):
- Wohnzimmer 16 m² (größter Heizkörper, nahe am Kessel): Ventil Startwert 2–2,5.
- Kinderzimmer 12 m² (mittlere Entfernung): Ventil Startwert 3–3,5.
- Bad 8 m² (weit entfernt, kleiner Heizkörper): Ventil Startwert 4–4,5.
Nach der Aufheizphase: Ist das Bad noch zu kalt? Bad-Ventil um ¼ weiter öffnen oder Wohnzimmer-Ventil um ¼ schließen. Entsteht Rauschen an Ventilen oder Leitungen, Pumpe eine Stufe runter oder Soll-Druck reduzieren.
Zum Schluss: Nach dem ersten Heiztag nochmals kurz entlüften. Wenn Sie viele Heizkörper haben oder sehr niedrige Vorlauftemperaturen fahren, lohnt ein präziser hydraulischer Abgleich durch den Fachbetrieb – das spart Energie und macht die Anlage hörbar ruhiger.
„Erst Luft raus, dann pumpe runter, dann Ventile fein einstellen – so wird’s warm, ruhig und effizient.“
Maße & Abmessungen – Flachheizkörper Typ 21
- Bauhöhen: meist 300–900 mm; teils 1.000 mm verfügbar.
- Baulängen: ca. 400–2.000 mm (100-mm-Raster).
- Bautiefe: typ. ≈ 70–80 mm.
- Einbaumaß Wand→Front: Bautiefe + ca. 10–20 mm.
- Mindestabstände: unten 100–120 mm, oben 80–100 mm; seitlich 30–50 mm.
- Anschlussvarianten: seitlich (Kompakt) oder unten/mitten 50 mm (VC); Modell beachten.
- Nabenmaß (seitliche Anschlüsse): häufig Bauhöhe − 50–60 mm (Datenblatt prüfen).
Praxis-Tipp: Wenn die Länge begrenzt ist, lässt sich Leistung oft über eine größere Höhe gewinnen.
Typ 21 vs. Typ 11/22/33: Wann lohnt das Upgrade oder Downgrade?
- Gegenüber Typ 11: mehr Watt bei moderater Tiefe – gut, wenn Typ 11 die Leistung knapp verfehlt.
- Gegenüber Typ 22: schlanker, aber etwas weniger Leistung – prüfen Sie die Tabelle bei niedrigen Vorlauftemperaturen.
- Gegenüber Typ 33: deutlich flacher, aber deutlich weniger Leistung; Typ 33 bringt „Power pro Fläche“, ist aber merklich tiefer.
Bei niedrigen Vorlauftemperaturen
Je niedriger Vorlauf/Rücklauf, desto geringer die Heizkörperleistung. Rechnen Sie mit der Hersteller‑Tabelle für Ihre Temperaturen (z. B. 70/55 °C oder 55/45 °C). Wenn Typ 21 die Wattzahl knapp verfehlt, nehmen Sie mehr Fläche oder wechseln auf Typ 22.
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Fazit – mit Expertenblick von Andre Trendel
Ich empfehle Typ 21, wenn Typ 11 die benötigte Leistung knapp verfehlt, Sie aber keinen wuchtigen Heizkörper möchten. Typ 21 liefert mehr Watt pro Fläche bei moderater Tiefe – oft genau der Mittelweg zwischen „passt optisch“ und „macht den Raum wirklich warm“. – Andre Trendel, Heizkörper‑ und Fußbodenheizungs‑Experte (seit 2010 bei UNIDOMO).
Flachheizkörper Typ 21 doch nicht der richtige?
Häufige Fragen zu Flachheizkörper Typ 21
Kurz: Die beiden Ziffern stehen für Platten (erste Zahl) und Konvektorbleche (zweite Zahl).
- Typ 21: 2 Platten + 1 Konvektor → mehr Leistung als Typ 11 bei moderater Tiefe.
- Typ 22: 2 Platten + 2 Konvektoren → noch mehr Leistung pro Fläche, dafür spürbar tiefer
Daumenregel:
- Wählen Sie Typ 21, wenn wenig Tiefe möglich ist und Typ 11 von der Leistung knapp nicht reicht.
- Greifen Sie zu Typ 22, wenn Sie mehr Watt pro Fläche brauchen (z. B. bei niedrigen Systemtemperaturen oder kleinem Wandbereich).
Tipp: Prüfen Sie immer die Leistungstabellen nach DIN EN 442 des Herstellers für Ihre Systemtemperaturen (z. B. 75/65/20 °C oder 70/55/20 °C).
Die Bautiefe hängt vom Hersteller und Modell ab. Typisch sind rund 70 mm, in der Praxis sehen Sie etwa 66–80 mm:
Fazit: Rechnen Sie mit ca. 70 mm als Orientierung und prüfen Sie die exakten Maßangaben im Datenblatt Ihres Wunschmodells.